Lasst das Lollapalooza auf das BER-Gelände!
Besucher feiern am 12.09.2015 beim Lollapalooza Festival auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin.
Durch seine neue Funktion als Flüchtlingsunterkunft fällt der Flughafen Tempelhof 2016 als Location für zahlreiche Berliner Großveranstaltungen aus. Auch das Lollapalooza Festival ist davon betroffen. Doch es gibt ja noch Berlin-Schönefeld.
Seit Donnerstag ist klar: Das Lollapalooza Berlin muss umziehen. Denn keine der 2016 auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Berlin-Tempelhof geplanten Großveranstaltungen kann stattfinden. Insgesamt standen 33 Konzerte und Messen im Kalender. „Wir prüfen Alternativen an anderen Standorten“, sagte Constance Döll, Sprecherin von Tempelhof Projekt.
Da fragen wir uns: Wie sieht es mit dem BER-Gelände aus? Als Hauptstadtflughafen taugt die von Skandalen umwitterte Baustelle noch nicht – aber wieso nicht für Konzerte? Und wir hätten auch noch mehr Ideen, was man alles aus dem Pannen-Airport machen könnte.
1. Der BER als Festivalbühne
Lärmbelästigung? Ein Dauerthema, wenn es um den Flughafen geht. Bleibt der BER zu, hätte sich das erledigt. Und statt mit nervigem Fluglärm könnte man die Umgebung mit – immer noch einigen Dezibel leiseren – satten Beats beschallen. Schönefeld als neue Party- und Festival-Adresse für Events à la Lollapalooza – das wäre doch was!
2. Der BER als Flüchtlingsunterkunft
Viel Platz, gute Infrastruktur – das sind wichtige Faktoren, wenn es um die Suche nach geeigneten Immobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen gibt. Durch Investitionen könnten in Schönefeld Unterkünfte für Flüchtlinge, aber auch Platz für die Verwaltung geschaffen werden. Außerdem kommen sie ohnehin hier an und hätten es dann nicht mehr weit.
3. Der BER als Filmstudio
Bei Filmemachern ist Berlin-Brandenburg heiß begehrt. Gerade erst war „Homeland“ hier zu Gast. Deshalb wird Schönefeld zur Außenstelle von Babelsberg! Noch mehr Platz für Filmsets, Dreharbeiten und vor allem Promis aus Hollywood! Wir freuen uns schon auf neue Streifen mit Spielberg, Clooney & Co aus den BER-Studios. Auch die passenden Filmtitel gibt es bereits: Unter dem Hashtag #BERFilme haben humorvolle Twitter-Nutzer schon mal ein paar lustige Vorschläge gesammelt. Wir sagen nur: „Bau langsam, jetzt erst recht!“
4. Der BER als Einkaufszentrum
Auch aus der Politik kommen Vorschläge für die Umnutzung des Großflughafens. Die Piratenzum Beispiel hatten den BER schon Mitte 2014 abgeschrieben: Ihre Vision für das Pannengebäude war ein neues Einkaufszentrum. Platz für Mode, Technik und jede Menge Shopping-Fans wäre tatsächlich. Ob die Berliner bei mehr als 60 Shopping-Centern aber noch ein weiteres am Rande der Stadt brauchen, ist fraglich.
5. Der BER als XXL-Kleingartenkolonie
Gemeinschaftsgärten, und solidarische Landwirtschaft sind hip. Die Berliner sehnen sich nach Gemüse aus eigenem Anbau und einem Stückchen eigenes Grün. Warum also nicht das Flughafengelände in eine Kleingartenanlage XXL verwandeln? Noch dazu wo diese in der Innenstadt immer mehr bedroht sind.
6. Der BER als Touristenmagnet
Ein bisschen Geld lässt sich mit dem BER bestimmt noch verdienen! Zum Beispiel als Hotspot für Touristen. Schon jetzt zieht die Großbaustelle Besucher aus nah und fern an. Mehr als 1,1 Millionen Menschen haben in den vergangenen Jahren bereits Führungen über das Gelände gebucht. Da wäre doch bestimmt noch einiges zu holen. Denkbar wäre sogar ein Erlebnispaket „ungenutzte Flughäfen und spannende Dauerbaustellen in Berlin-Brandenburg“.
7. Der BER als Messestandort
Warum nicht beim Nachbarn spicken? Der Tempelhofer Flughafen dient seit Jahren unterschiedlichen Veranstaltungen als Heimat. Da wären die bread and butter oder die Jugendmesse YOU. Platz wäre auch am BER genug für Messe- und Konferenzräume. Vielleicht könnte man sich dann auch die millionenschwere Sanierung des ICC sparen…
8. Der BER als Park-and-Ride-Gelände
Wenn schon keine Flieger in Schönefeld abheben, könnten dort wenigstens Autos parken. Das Rollfeld als Park-and-Ride-Gelände. Schließlich funktioniert der Bahnanschluss nach Berlin bereits. Und so weit her geholt ist die Idee gar nicht – auch Architekten haben bereits für eine solche Lösung plädiert.
9. Der BER als Technologiepark
Eigentlich sollte Tegel in diesem Jahr noch seine neue Bestimmung bekommen. Geplant ist unter anderem ein Technologiepark. Nach dem BER-Baustopp kann man das wohl erstmal vergessen. Aber man könnte die Pläne doch einfach tauschen: Schönefeld wird High-Tech-Standort und Tegel bleibt in Betrieb, bis endlich ein funktionierender neuer Großflughafen steht.
10. Der BER als neues Domizil für Skater und Kitesurfer
Was auf dem Tempelhofer Feld funktioniert, klappt bestimmt auch in Schönefeld. Rollfelder werden zu Skatebahnen, Kitesurfer und Radfahrer erobern den Asphalt. Bei Läufern ist der Flughafen dank des Airport Night Run sowieso schon beliebt. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn wer weiß, was dem Berliner Senat einfällt, wenn das Tempelhofer Feld plötzlich ungenutzt bliebe…
11. Einfach Gras über die Sache wachsen lassen
Pessimisten würden sagen: Was auf dem BER-Gelände passiert, kann sowieso nicht klappen. Daher hilft es vielleicht auch, einfach sprichwörtlich Gras über die Sache wachsen zu lassen. Mit etwas Glück wird diese Peinlichkeit in der Geschichte der Berliner Bauprojekte dann vielleicht irgendwann vergessen sein.
12. Vorschlag: Richten Die doch gleich ein Gebäude als Gefängnis ein, um evtl. später dieg ganzen BER-Ganoven dort unterzubringen, ich glaube, da werden einige Figuren aller Parteien zusammenkommen. Einige CDU/SPD/Grüne/Linke haben ja ein halbes Jahr den Lärm der Südbahn ertragen müssen, scheinbar noch viel zu kurz, denn noch immer gibt es keinen Widerstand seitens dieser Parteien. Da laufen mir schon Leute vom Zoll vor die Füße, die ein schönes Umhängeschild mit den 3 roten Buchstaben „BER“ in vertikaler Schreibweise um den Hals geschlungen haben, reife Zirkusnummer!
Allerdings gibt es auch einen Hoffnungsschimmer: Der Bürgermeister von Blankenfelde/Mahlow nimmt nicht mehr an dem sinnlosen „Dialogforum“ teil und das verdient meine Hochachtung! Hoffentlich bleibt es so konsequent. Leider wird auch er im Internet, z.B. unter http://www.Klaerwerk-blog.de angegriffen, aber das bleibt nicht von Dauer.
Ich persönlich werde alles versuchen, die AFD für den Kampf gegen den neuen BER zu gewinnen. Und die Spinner die noch immer behaupten, die Flieger werden immer leiser, werden aufgrund bald einsetzender Gesundheitsschäden eines Besseren belehrt werden, auch ein Billardspieler „Derrik“!
Und auch Ihr „Mitarbeiter“ beim alten SXF werdet voll auf den Hintern fallen, ich freue mich schon jetzt darauf!