+ + Auch INFOradio rbb stellt den Standort für den Flughafen BER in Schönefeld infrage + +

„BER wird zum Milliardengrab“

Zum Thema BER gab es in dieser Woche wieder zahlreiche Sitzungen. Unser Flughafen-Experte Thomas Rautenberg hat Bilanz gezogen – und sieht ein Komplettversagen von Politik und Flughafenspitze.

Der Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses befragt am Freitag zwei Brandschutzexperten zur geplatzten BER-Eröffnung. Bereits in den vergangenen Tagen gab es zahlreiche Sitzungen zum Thema BER – im Bundestag und im Potsdamer Landtag. Die Volksvertreter wollten Klarheit über den Kosten- und Zeitrahmen.

Inforadio-Flughafen-Experten Thomas Rautenberg zog eine Bilanz dieser Beratungen – und er fällte ein vernichtendes Urteil. Politik und Flughafenspitze hätten komplett versagt: „Kein Zeitplan, kein Kostenplan, überhaupt kein Plan mehr“, so Rautenberg.

Ehrlicherweise müsste man sich eingestehen, „dass das größte Infrastrukturprojekt Deutschlands völlig aus dem Ruder gelaufen“ sei. Und man müsse erkennen, dass auch ein Hartmut Mehdorn es nicht schaffen werde, den BER an den Start zu bringen. Die Brandschutzdebatte sei nur noch eine Scheindiskussion, selbst wenn der Flughafen in Betrieb gehe, werde er zu einem Milliardengrab. Ein Wirtschaftlichkeitsgutachten habe gezeigt, dass der BER auf Dauer nicht wirtschaftlich betrieben werden könne.

Wenn man sich dies alles eingestehe, so Rautenberg weiter, müssten politische Entscheidungen getroffen werden. Man müsse sich die Frage stellen, ob Schönefeld noch der richtige Standort sei und ob man vielleicht einen anderen Flughafen mit privaten Investitionen bauen wolle.

Das Interview führte Alexander Schmidt-Hirschfelder.

Hören: www.inforadio.de

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