Handbuch für eine gute Bürgerbeteiligung bei der Planung von Großvorhaben im Verkehrssektor
Die Modernisierung und der Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für Wohlstand und Wirtschaftswachstum. Unsere arbeitsteilige Volkswirtschaft ist auf ein gutes Transportsystem angewiesen, nicht zuletzt für den für Deutschland so wichtigen Export von Gütern. Auch die Bürgerinnen und Bürger selbst müssen und wollen mobil sein, nicht nur für die Wege zur Arbeit, zur Ausbildung oder zum Einkaufen, sondern gerade auch in der Freizeit. Ebenso die Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsträger, wie z.B. der Schiene, ist ohne den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur nicht möglich. Gleichzeitig führen Verkehrsinvestitionen jedoch häufig zu Belastungen für die in ihrer Nähe lebenden Menschen insbesondere durch Lärmemissionen, so dass Proteste und Widerstände gegen den Ausbau der Verkehrswege die Folge sind. Ein Grund dafür ist, dass sich viele Bürger nicht ausreichend und vor allem nicht früh genug beteiligt fühlen, obwohl bereits heute auf allen Ebenen der Verkehrswegeplanung in der Regel eine Öffentlichkeitsbeteiligung stattfindet und gesetzlich vorgesehen ist. In der Praxis werden die Menschen aber häufig nicht erreicht, so dass neue Formen planungsbegleitender Bürgerbeteiligung erforderlich sind. Ziel muss sein, die Bürgerinnen und Bürger bei größeren Infrastrukturprojekten stärker und vor allem früher einzubinden, so dass aus Betroffenen Beteiligte werden.