Lärmminderung sollte nicht „schonen“, sondern den Lärm mindern und nicht auf andere verschieben. In der vorgestellten Lösung zählt aber das „Forum Flughafen und Region“ (FFR) nur „Köpfe“. Wenn weniger Köpfe betroffen sind, ist das aber nicht gleichzusetzen mit weniger Lärm. Bei der Lärmminderung sollte zuvorderst der Lärm gemindert und die Grenz- und Schwellenwerte zur Gesundheitsgefährdung unterschritten werden. Das ist hier aber nicht der Fall. Die neu Betroffenen in Erzhausen müssen sogar mit mehr Lärm rechnen. Gehen die Planungen des Flughafens über die Zunahme des Verkehrs auf, müssen sie sogar mit bis zu 1,5 Dezibel mehr Lärm rechnen, als sie heute zu ertragen haben.
Ich habe nie verstanden, welchen Sinn es macht, die gleiche oder sogar eine höhere Lärmdosis auf weniger Betroffene zu verschieben, um das dann als „Entlastung“ zu feiern. In Berlin würde man es sogar schaffen, dass von den bisher 300 000 Lärmbetroffenen an den Flughäfen Tegel, Tempelhof und Schönefeld am neuen BER „nur“ noch 100 000 Betroffene übrigbleiben, aber den dreifachen Lärm erhalten. Das ist „Lärmreduktion“ à la FFR. Weniger Betroffene mit mehr Lärm.
Ein Lärmminderungsprogramm, das seinen Namen verdient, sollte nicht primär die Zahl der Betroffenen reduzieren, sondern den Lärm für die Betroffenen.
Dieter Faulenbach da Costa, Offenbach