Stromkabel an der südlichen Landebahn
Am geplanten Flughafen BER müssen offenbar die Elektroleitungen an der südlichen Start- und Landebahn komplett ausgetauscht werden. Zahlreiche Kabelschächte seien dort in den Jahren 2010 und 2011 ohne Entwässerung gebaut worden und stünden jetzt dauerhaft unter Wasser, schreibt der „Tagesspiegel„. Das Blatt beruft sich dabei auf interne Befunde von Sachverständigen.
Demnach drohen Kurzschlüsse und Stromausfälle für die Beleuchtung der Südbahn. Zur Sanierung seien knapp zehn Millionen Euro bewilligt worden. Was das für den Eröffnungstermin des BER bedeutet, ist unklar.
Lütke Daldrup hätte es gern einfacher
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup versicherte erst am Freitag: „Der BER eröffnet im Oktober 2020.“ Allerdings hatten zuvor rbb-Recherchen ergeben, dass Lütke Daldrup die Prüfkriterien für den TÜV an der Flughafenbaustelle lockern lassen und sich damit formal etlicher Baumängel entledigen will. Das legen behördeninterne E-Mails nahe, die dem rbb exklusiv vorliegen.
Der Flughafenchef hatte schon wenige Tage zuvor über die vielen Baunormen in Deutschland geklagt. „Ließe man von diesen die Hälfte weg, wäre es generell einfacher, billiger und effizienter in Deutschland zu bauen“, sagte er in einem Interview.
Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) stellte inzwischen klar: „Die Mängel, die da sind, sind abzuarbeiten.“ Es werde weder die Bauordnung noch die Prüfverordnung geändert.