Berlin – Am Mittwoch die Landung auf dem Boden der Tatsachen: Flughafenchef Karsten Mühlenfeld (52) hielt einen Vortrag beim Verband Berliner Kaufleute über die Zukunft des BER – und die sähe er eher im Billigflugverkehr und Direktverbindungen innerhalb Europas.
DER BER WIRD OFFIZIELL PROVINZ-FLUGHAFEN!
Flughafenchef Karsten Mühlenfeld hält trotz massiver Probleme an dem Eröffnungstermin Ende 2017 fest
„Wir werden erst mal nicht der Riesen-Umsteige-Flughafen werden“, sagt Mühlenfeld zu BILD. „Die beiden großen deutschen Fluggesellschaften, die dazu in der Lage wären, werden das nicht schaffen.“
Damit meint er Air Berlin und Lufthansa. Doch die Kranich-Airline hatte das in Berlin sowieso nie geplant, weil sie ihre Langstrecken ab Frankfurt und München fliegt.
Und Air Berlin ist mittlerweile auch durch die BER-Verspätung wirtschaftlich dermaßen unter Druck geraten, dass die großen Pläne zurückgestellt wurden – statt neue Fernverbindungen zu planen, werden bestehende eingedampft. Partner Etihad streitet sich vor Gericht gerade um Codeshare-Flüge.
Dabei sagt auch Mühlenfeld: „Die Schwachstelle ist, dass wir relativ wenig internationale Verbindungen haben. Davon brauchen wir mehr.“ Zubringer-Flüge wären aber Voraussetzung für ein Drehkreuz…
Flughafen-Experte Dieter Faulenbach da Costa (71): „Berlin darf nicht länger dem illusionären Traum eines Drehkreuzes nachjagen, denn dazu müssten Verkehre von Frankfurt und München in die Hauptstadt umgeleitet werden. Das wird nicht gelingen.“
Das bringt auch den 140 Geschäften am BER Nachteile. Sie hatten mit Umsätzen durch Umsteiger, die auf ihre Anschlussflieger warten, gerechnet.
Immerhin: Im Terminal des neuen Hauptstadtflughafens sind die Statikprobleme nach Betreiberangaben gelöst. Das bestätige ein Prüfbericht, teilte die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg am Donnerstag mit. Und neue Baupannen hatte Mühlenfeld nicht zu vermelden.
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Pressemitteilung
BER muss internationales Drehkreuz werden
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen, Karsten Mühlenfeld, gibt das Ziel auf, den BER zu einem internationalen Drehkreuz auszubauen. Dazu erklärt der Generalsekretär der CDU Berlin, Kai Wegner:
„Der Regierende Bürgermeister Michael Müller muss seinen Flughafenchef Karsten Mühlenfeld dringend wieder auf Kurs bringen. Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Mühlenfeld von einem internationalen Drehkreuz abrückt. Diese Art von Öffentlichkeitsarbeit ist unprofessionell und schadet dem BER. Mühlenfelds Aufgabe muss es sein, den BER trotz aller Herausforderungen international wettbewerbsfähig zu machen. Berlin braucht keinen Provinzflughafen. Daher muss weiterhin auf der Agenda stehen, den Flughafen perspektivisch zu einem Drehkreuz auszubauen.“
Mit freundlichen Grüßen
Gina Schmelter
Pressesprecherin
CDU Landesverband Berlin