Anrainer fürchten mehr Lärm nach BER-Ausbau
Ein Passagierflugzeug fliegt dicht über den Hausdächern. Foto: Patrick Pleul/Archiv
SCHÖNEFELD –
Die Pläne für einen Ausbau des neuen Hauptstadtflughafens stoßen bei den Umland-Gemeinden auf Skepsis. «Die Gemeinden fürchten, dass der Lärm zunimmt», sagte der Vorsitzende der Fluglärmkommission, Gerhard Steintjes, am Montag nach einer Sitzung des Gremiums. Flughafenchef Karsten Mühlenfeld will neben dem Neubau ein weiteres Terminal für sechs bis acht Millionen Fluggäste bauen. Es soll vor allem Billigflieger anlocken und an der nördlichen Start- und Landebahn entstehen. «Das ist die deutlich lärmempfindlichere Bahn», sagte Steintjes mit Verweis auf die dichte Besiedlung entlang der Flugrouten.
Die Bürgermeister fürchteten mehr Lärm vor allem am frühen Morgen und am späten Abend. «Da hatten wir auf Lärmpausen gehofft, das wird jetzt nochmal schwieriger», sagte Steintjes. Mühlenfeld will mit dem Ausbau die stark steigenden Passagierzahlen auffangen, denn der neue Flughafen ist dafür zu klein. Die Fluglärmkommission aus Bürgermeistern, Behörden und Luftverkehrsvertretern hat beratenden Funktion. (dpa/bb)
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/anrainer-fuerchten-mehr-laerm-nach-ber-ausbau,10809148,32431062.html
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Flughafen plant weiteres Terminal – Anwohner befürchten mehr Lärm durch BER-Ausbau
Der neue Flughafen BER ist noch nicht eröffnet, doch klar ist schon jetzt: Für die vielen Passagiere wird er zu klein sein. Flughafenchef Mühlenfeld plant deshalb ein weiteres Terminal an der Nordbahn. Den Anwohnern stößt das sauer auf: Sie fürchten eine noch größere Lärmbelastung.
Die BER-Fluglärmkommission rechnet wegen der Pläne, den Flughafen weiter auszubauen, mit deutlich mehr Lärm für die Anrainerkommunen. Insbesondere auf der Nordbahn könnte es deutlich lauter werden, sagte der Vorsitzende der Fluglärmkommission, Gerhard Steintjes, nach einer Sitzung des Gremiums am Montag. In der Fluglärmkommission sitzen Bürgermeister, Behörden und Luftverkehrsvertreter; sie hat beratende Funktion.
Auch alter Flughafen Schönefeld wird ausgebaut – BER-Aufsichtsrat beschließt Bau neuer Terminals
Noch ist der neue Hauptstadtflughafen in Schönefeld gar nicht eröffnet, da soll er mit Millionenaufwand schon erweitert werden. Der Aufsichtsrat hat jetzt sein OK für neue, große Baustellen gegeben. Ob der Starttermin Ende 2017 zu halten ist, bleibt offen. „Es wird knapp“, sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, der dem Aufsichtsrat vorsteht.
Nach den Plänen von Flughafenchef Karsten Mühlenfeld soll an der Nordbahn ein weiteres Terminal für bis zu acht Millionen Passagiere entstehen, dass vor allem Billigflieger anlocken soll. Diese fliegen oft in den sogenannten Randzeiten. Diskutiert wird auch, den alten Flughafen in Schönefeld nicht zu schließen. Hintergrund sind stark steigenden Passagierzahlen, Studien zufolge ist der BER voraussichtlich schon vom Start an zu klein.
Dicht besiedelte Gebiete unter den Nordbahn-Routen
Ausbaupläne für den BER stoßen bei den Umland-Gemeinden jedoch auf Skepsis, so Steintjes. Insbesondere eine stärkere Nutzung der nördlichen Landebahn bereite den Gemeinden Sorgen, denn: „Eine stärkere Ausnutzung der Nordbahn führt automatisch dazu, dass mehr Bevölkerung von starkem Lärm betroffen ist.“
Entlang der Flugrouten, die über die Nordbahn abgewickelt würden, leben Steintjes zufolge besonders viele Menschen. Bei der Nordbahn gebe es zudem keine Ausweichmöglichkeiten. Auf der Südbahn dagegen gebe es Richtung Osten die Hoffmann-Kurve und Richtung Westen würden die Flugzeuge vor Blankenfeld-Mahlow abbiegen.
Die Bürgermeister fürchteten nun mehr Lärm vor allem am frühen Morgen und am späten Abend. „Da hatten wir auf Lärmpausen gehofft, das wird jetzt nochmal schwieriger“, sagte Steintjes.
