„Lügenpresse“ das „Unwort“ des Jahres 2014

„Lügenpresse“ – Ein wahres Wort

Eckart Spoo über das „Unwort“ des Jahres 2014 und grundlegende Mißstände in der deutschen Medienlandschaft.

„Lügenpresse“ – so entschied Anfang 2015 eine fünfköpfige Jury deutscher Sprachkritiker – „Lügenpresse“ sei das „Unwort“ des Jahres 2014. Damit wollten die Fünf erreichen, daß wir dieses Wort nicht mehr verwenden. Wir sollen die Lügenpresse nicht mehr beim Namen nennen. Damit bin ich nicht einverstanden. Ich werde mir dieses wahre, allzu wahre Wort nicht ausreden lassen.

Kurz vorher, Ende 2014, hatte die Wochenzeitung „Die Zeit“ das Ergebnis einer von ihr in Auftrag gegebenen Umfrage bekannt gegeben: 47 Prozent der Befragten waren der Auffassung, daß die Medien einseitig berichten (Beispiel: Ukraine-Krise). Ein interessantes Einzelergebnis: Das Mißtrauen in die Medien nimmt mit der Höhe der Bildungsabschlüsse zu. Also: Gerade die Gebildeteren trauen den Medien am wenigsten.

Auch aus anderen Erhebungen wissen wir, daß das Ansehen der Medien seit Jahren stark gelitten hat. Darüber und über die Gründe und die Folgen für die Demokratie müßte intensiv diskutiert werden. Ein solcher Mißstand läßt sich nicht durch Sprachregelung, nicht durch Totschweigen beheben.

Unter den großen Namen kritischer Journalisten der letzten Jahrzehnte findet sich neben Günter Gaus, Erich Schmitt-Eenboom, Heribert Prantl und Hajo Friedrichs auch zweifelsohne Eckart Spoo. Einst führender Redakteur der Frankfurter Rundschau, heute Herausgeber von Ossietzky – dem Nachfolgeblatt von Ossietzkys Weltbühne. Unter der Rubrik „Spoos Presseschau“ unterzieht er für weltnetz.tv die Berichterstattung der auflagenstärksten Presse in Deutschland einer kritischen Analyse.

Quelle: http://weltnetz.tv/video/620

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