+ + + Abgestürztes Flugzeugteil im Stadtwald + + +

Flugzeugteil im Stadtwald gefunden
Wie gefährlich ist das Leben in der Einflugschneise?

Ein abgestürztes Flugzeugteil wird mitten im Stadtwald gefunden. Wo kam es her und warum informierte Fraport nicht über den Vorfall? Ein Ereignis, das Fragen nach Sicherheit und Transparenz aufwirft.

„Wir sind schon immer der Meinung, dass Einflugschneisen über dicht besiedelten Wohnraum nicht gehen“, sagt Ursula Fechter von der Bürgerinitiative Sachsenhausen (BIS). Recht gibt ihr ein aktueller Vorfall: In der Nacht auf Mittwoch fand der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Flughafenausbaugegner (FAG) eine offenbar abgestürzte Landeklappe eines Flugzeugs. Vier Meter lang und etwa 80 bis 100 Kilogramm schwer soll das Flugzeugteil sein. „Die Bäume rund herum waren richtig geköpft. Es war erschreckend“, berichtet Fechter. Sie hat die Absturzstelle kurz nach dem Fund besichtigt. Erschreckend sei vor allem auch die Vorstellung, was ein so großes Teil, dass vom Himmel stürzt, alles anrichten kann. Schließlich sind sowohl Wohngebiete als auch die A661 nicht weit entfernt. „Dass dieses Teil im Wald niederging, war ein Glücksfall. Wäre der Anflug auf die Nordwestlandebahn erfolgt, hätte es bei dieser Größe in Oberrad, Sachsenhausen und Niederrad Tote geben können.“

Das Ereignis wirft auch wichtige Fragen auf – wie kann so etwas überhaupt passieren? Und wieso war der Vorfall nicht längst der Öffentlichkeit bekannt? „Wir gehen davon aus, dass ein so gravierendes Ereignis neben dem Piloten auch der Fraport und der Flugsicherung (DFS) bekannt war“, sagt Fechter. Der Absturz soll schon am 8. Oktober geschehen sein. Ein Flughafenausbaugegner will den Vorfall beobachtet haben. Ein blaues Flugzeug, mutmaßlich eine Boing 747, das von Osten kam, soll die Landeklappe verloren haben. „Dass man versucht, ein solches Ereignis zu vertuschen, ist ein Skandal. Nur dadurch, dass diese Landeklappe von uns gefunden wurde, wurde der Vorfall öffentlich. Wir fragen uns, was verschweigt man uns noch? Vertrauensbildung und gute Nachbarschaft sieht anders aus“, so Fechter.

Fraport bestätigt die Beobachtung vom 8. Oktober. „Aber wir weisen den Vorwurf der Vertuschung vehement zurück“, sagt Fraport-Sprecher Christopher Holschier. Der Vorfall sei direkt der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) gemeldet worden. „Und während der laufenden Untersuchung ist es uns nicht erlaubt, darüber zu sprechen.“

Für Fechter deutet Folgendes auf einen Vertuschungsversuch hin: Flughafenausbaugegner wollen Fraport-Mitarbeiter vergangene Woche beim heimlichen Suchen im Wald gesehen haben. „Es war klar, dass das fehlende Teil Rückschlüsse zulässt. Also hat die Polizei gemeinsam mit Fraport-Mitarbeitern, in Absprache mit der BFU, gesucht“, erklärt Holschier. Alles sei nach Vorschrift gelaufen. Die Landeklappe wurde mittlerweile von der Polizei abtransportiert und soll nun nach Braunschweig gebracht werden – denn hier sitzt die BFU. In etwa sechs bis acht Wochen werde dann ein Zwischenbericht veröffentlicht, der erste Erkenntnisse offenlegen soll, so der Fraport-Sprecher.

Bleibt die Frage, ob es ein Einzelfall ist. „Bei der Nichtinformationspolitik von Fraport können wir das nicht glauben. Muss es denn wirklich Personenschäden und Todesfälle geben, bis auch die Politik aufwacht?“, fragt Fechter. Holschier betont dagegen, dass so etwas äußerst selten vorkomme. Die Wartungsintervalle der Airlines seien äußerst streng. Er wisse nur von einem weiteren Vorfall dieser Art in Frankfurt. 2009 soll schon einmal ein Teil eines Flugzeugs abgegangen sein. In beiden Fällen konnte die Maschine dennoch sicher landen.

15. Oktober 2014  Christina Weber

Quelle: http://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Panorama-2/Flugzeugteil-im-Stadtwald-gefunden-Wie-gefaehrlich-ist-das-Leben-in-der-Einflugschneise-22875.html

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Eine Antwort auf + + + Abgestürztes Flugzeugteil im Stadtwald + + +

  1. Dirk Emmerich sagt:

    Presseerklärung der Flughafenausbaugegner Frankfurt, FAG

    Nach Fund eines Flugzeugteils einer 747 nur 300 m entfernt von der Autobahn 661 im Stadtwald, 20 m von einem Fußweg entfernt, fordert die FAG die Schließung der Nordwestlandebahn!

    Nach dem Fund eines ca. 4 m langen, 1,20 m breiten und ca. 100 kg schweren Teiles einer Boeing 747 (wir vermuten es handelt sich um eine komplette Landeklappe, ein sogenannter Camber Flap) durch unseren stellvertretenden Vorstand Patrick Schuffenhauer, fordert die FAG die Schließung der Nordwestlandebahn und der Centerbahn. Alternativ, die Evakuierung der im Endanflug befindlichen Wohngebiete und der Sperrung des gesamten Stadtwaldes sowie der überflogenen Autobahnen.

    Da für Fraport und für die CDU die Grünen und der SPD die wirtschaftlichen Gründe des Flughafens wichtiger sind als die körperliche Unversehrtheit Ihrer Bürger, fordern wir als Sofortmaßnahme dass die Piloten angewiesen werden, im Anflug auf die NW-Bahn und der Centerbahn, auch aus Lärmschutzgründen, Räder und Klappen erst nach Überfliegen der Wohngebiete ab dem Waldstadion auszufahren, so wie es fähige Piloten heute bereits zur Vermeidung unnötigen Lärms praktizieren!

    Eine Boing 747 http://de.wikipedia.org/wiki/Boeing_747
    fast –je nach Ausführung 185.00 – 242.000 l Kerosin. Es war riesiges Glück, das die Maschine nicht im Stadtwald oder auf die Autobahn abgestürzt ist. Vor 5 Jahren bei einem ähnlichen Vorfall wurde die Druckkabine des Flugzeugs beschädigt, eine Notlandung war erforderlich!

    Anscheinend hat das Flugzeug am 8.10.2014 ebenfalls eine Notlandung auf dem Frankfurter Flughafen gemacht und der Zwischenfall wurde nicht der BFU gemeldet!

    Solche Flugzeuge über bewohntes Gebiet fliegen zu lassen ist unverantwortlich!

    Das Flugzeugteil hätte das Dach eines Wohnhauses oder einer Schule locker durchschlagen.

    Der Verlust des camber flap wurde der Öffentlichkeit von Fraport nicht gemeldet!
    Die Polizei war nach eigener Aussage bereits ab dem 8.10.2014 informiert und suchte das Tragwerksteil.

    Wir stellen nachfolgende Fragen:
    1. Warum würde der schwere Zwischenfall nicht schon am 8.10 öffentlich gemacht?
    2. Wurde der schwere Zwischenfall der BfU gemeldet? Wenn ja, was ergaben die Ermittlungen?
    3. Ist die Boeing 747 ohne camber flap wieder gestartet? Evtl. sogar auf der N07 lang direkt über Frankfurt mit 200.000 l Kerosin an Bord?
    4. War der hessische Wirtschaftsminister über diesen schweren Zwischenfall informiert?
    5. Was passiert, wenn bei der nächsten „schweren Störung“ Menschen verletzt oder getötet werden? Wird dann der Flugbetrieb eingestellt?
    7. Werden die Anwohner unter den Abflugschneisen jetzt Helme und Schutzausrüstung bekommen?
    8. Wie wird jetzt den Menschen geholfen, die Angst haben das Haus zu verlassen? Ein kurzer Blick nur nach oben reicht da nicht mehr aus!
    9. Ist es gängige Praxis von Fraport, dass verlorene Flugzeugteile von dem ADAC und der Polizei geborgen werden?
    10. Wird die Bergung der Flugzeugteile durch die Polizei, Fraport in Rechnung gestellt? Es kann nicht sein, dass die Allgemeinheit die Bergung für ein wirtschaftlich selbstständiges Unternehmen wie Fraport bezahlt.

    11. Oder ist das alles nur ein Teil der Charmeoffensive „Ja zu FRA?“ die am 7.10 neu aufgelegt wurde?

    Kontakt
    Dirk Emmerich
    Vorstand der FlughafenAusbauGegner
    01726901475

    Hier noch die Definiton einer schweren Störung:
    http://www.bfu-web.de/DE/BFU/Begriffe/Schwere%20Stoerung/personen_node.html

    Bereits 2009 hatte ein Flugzeug schon mal eine Landeklappe verloren. Dieses Teil wurde noch nicht gefunden.

    Aber wie beunruhigend, 2 Landeklappen in 5 Jahren. Das heißt dann, dass alle 2,5 Jahre eine Landeklappe mit ca 100 kg Gewicht und fast 5 m Länge in der Endanflugzone des Frankfurter Flughafens auf Menschen und Häuser „herunter regnet“.

    Was macht Fraport? Hüllt sich in schweigen, genauso wie unsere Politiker.

    Quelle: http://www.main-spitze.de/nachrichten/ve…tes/7131438.htm
    Von Markus Lachmann
    Es ist Freitag, 8. Mai, gegen 21:59 Uhr. Die Boeing 747-400 der koreanischen Asiana Airlines ist gerade im Endanflug auf den Frankfurter Flughafen. Die Frachtmaschine befindet sich in einer Höhe von 427 Metern, als die Besatzung ein „dumpfes Aufschlaggeräusch“ vernimmt. Der Jumbo-Jet beginnt zu vibrieren, rollt leicht nach links – doch das wird vom Autopiloten abgefangen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Jet rund mit 300 Kilometern in der Stunde unterwegs.

    Nach der sicheren Landung auf der Südpiste in Frankfurt folgt die Überraschung: Die Maschine hat ein vier Mal 1,5 Meter großes Teil der Landeklappe verloren. An der linken Tragfläche klafft ein großes Loch. Zudem haben die Bruchstücke den Rumpf des Frachtfliegers auf eine Länge von 3,5 Metern eingerissen – auch die Druckkabine ist beschädigt. Zudem befindet sich am Seitenleitwerk ein Loch.

    Bruchstücke bisher nicht gefunden

    Bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig ist der Unfall dokumentiert. Der Jet, der 1994 gebaut wurde und mehr als 72.000 Betriebsstunden auf dem Buckel hatte, wurde nach der offiziellen Lesart der Behörde „schwer beschädigt“. Die Bruchstücke sind noch nicht gefunden worden. Nach Auskunft der Deutschen Flugsicherung (DFS) wurde auf der Landebahn lediglich ein 30 Zentimeter kleines Blechteil gefunden. Wie DFS-Sprecher Axel Raab sagte, habe der Pilot etwa acht Kilometer vor dem Flughafen das Geräusch bemerkt. Die Landeklappenteile könnten demnach im Gebiet Offenbach/Frankfurt-Sachsenhausen, womöglich im Stadtwald, heruntergefallen sein.

    An Bord der Maschine waren zwei Piloten sowie ein Ersatzpilot. Zu der Ursache des Unfalls war nichts zu erfahren. Eine Anfrage wurde von der Fluggesellschaft nicht beantwortet. Im Internet wird gemutmaßt, dass der Jet seit dem 3. Juli wieder in der Luft ist. Die Asiana Airlines ist eine südkoreanische Fluggesellschaft mit Sitz in Seoul. Sie ist Mitglied der Star Alliance, der auch Lufthansa angehört. Ende 2008 umfasste die Flotte 70 Jets, darunter fünf Boeing 747-400.

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