Mehdorn geht in die Luft,…
…weil beim BER gar nichts in die Luft geht
Flughafenchef Hartmut Mehdorn (71) geht auf seine Kritiker los
Berlin – Da hat aber mal jemand Luft abgelassen! Flughafenchef Hartmut Mehdorn (71) teilte im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses ordentlich gegen alle Kritiker aus: Presse („Alles blabla“), Behörden („Schikane!“) und seine Vorgänger („Pfusch am Bau“) bekamen ordentlich Gegenwind.
Selbstbewusst und kämpferisch beantwortete der Manager die Fragen der Abgeordneten – auch mal bitter-ironisch: „Der Flughafen ist der Dödel der Nation, das wissen wir ja …“
MEHDORN ZUM BER
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, müssen Sie es erst mal wieder hochholen, um es weiter päppeln zu können.
Zwei schlechte Nachrichten hatte der BER-Chef aber dann doch im Handgepäck.
► Die Kosten für den Schallschutz explodieren! Mehdorn bezifferte die Ausgaben mittlerweile auf 730 Millionen Euro. Geplant waren 139 Millionen Euro. „Dafür erhalten wir aber den weltbesten Schallschutz“, verteidigt Mehdorn den enormen Mehraufwand.
► Der Flughafen weist mittlerweile 150 000 Mängel auf. 35 000 davon seien als „kritisch“ einzustufen und müssen vor einer möglichen Eröffnung behoben werden. Die restlichen 115 000 Probleme könne man laut Mehdorn ja auch nach der Starterlaubnis beheben. „Jetzt herrscht Klarheit. Wir haben das im Griff.“
Mehdorn sprach im Abgeordnetenhaus außerdem über Brandschutz, den Flughafen Schönefeld-Alt und ein Nachtflugverbot. Eine Frage wollte er aber partout nicht beantworten: Wann eröffnet endlich der BER?
Nur so viel: „Wir sind so weit, dass wir zum Jahresende ziemlich präzise sagen können, wann es passiert mit der Inbetriebnahme.“
Doch neuer Ärger droht bereits von Seiten der CDU. Verkehrsexperte Jens Koeppen (51) zu BILD: „Dass ein Umbau reicht, ist unwahrscheinlich. Entkernen ist eine realistische Alternative. Neubau darf kein Tabu sein.“
Quelle: bild.de Von LUKAS BREITENBACH