Offener Brief an Klaus Wowereit

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Guten Tag Herr Wowereit,
nachdem es Ihnen nun gelungen ist, Berlin vor aller Welt bis auf die Knochen zu blamieren und unsere Stadt zu einer weltweiten Lachnummer zu machen, sollten Sie wenigstens soviel Rückrad beweisen und ihre Verantwortung als Politiker sowie Vorsitzenden des Aufsichtsrats des BER übernehmen, um Menschen Platz zu machen, die etwas von dem verstehen, was Sie tun.

Leider lehrten uns aber verschiedene Beispiele in der Vergangenheit schon zu oft, dass Politiker gerade dieses Rückrad nicht besitzen, sondern vielmehr eigene Schuld und Unvermögen gern auf Andere abwälzen. So werden auch Sie sich wieder einmal Ihrer Verantwortung entziehen und nicht zu Ihrem Versagen stehen. Die gebotene Verantworung übernehmen hieße zwangsläufig, dass Sie ihren Rücktritt von allen Ämtern erklären. Dies allein wäre konsequent und angemessen.

Statt dessen steht zu befürchten, dass die seit Monaten längst erkennbare Tatsache, dass der Eröffnungstermin nicht gehalten werden kann, erneut irgend jemanden in die Schuhe geschoben wird, der in Wahrheit rein gar nichts mit dem Scheitern zu tun hat. Wieder einmal werden wir erleben, dass Pleiten, Lügen und Unzulänglichkeiten der Verantwortlichen vertuscht und auf Andere abgewälzt werden.

Glauben Sie wirklich, wir nehmen Ihnen ab, dass Sie als verantwortlicher Regierender Bürgermeister von Berlin und Aufsichtsratsvorsitzender des BER nichts über die brandschutztechnischen Unzulänglichkeiten des BER gewusst haben wollen? Dies wäre zu seltsam, nachdem diese sogar Externen bekannt waren.
Oder haben Sie bereits Herrn Schwarz nach der nun bereits zweiten Verlegung des Eröffnungstermins als Bauernopfer im Visier, um Ihren eigenen Hintern zu retten?

Dass nun „plötzlich“ der (zweifellos absolut wichtige!) Brandschutz nicht ausreichend ist und der Bevölkerung verkauft wird, dass dieses Problem quasi vom Himmel gefallen ist, passt zur unsäglichen Geschichte dieses Projektes ebenso, wie Ihr persönliches überhebliches Auftreten, wenn es um den BER geht. Zudem passt es zu dilettantischen Planungen sowie politischen Lügen und Ränkespielchen, die dieses größenwahnsinnige Projekt von Beginn an ausmachten.

Versagen hat in Berlin einen Namen und der lautet: Klaus Wowereit.

Sie sitzen im Aufsichtsrat des BER, haben den Vorsitz und damit die Verantwortung für dieses desaströse Großprojekt, welches nur durch Lug und Trug an einem denkbar ungeeigneten Standort durchgedrückt wurde. Dass die Verschiebung der Flughafeneröffnung die Probleme ohnehin nicht löst, die der BER an diesem falschen Standort schafft, versteht sich von selbst.

Dieser BER ist ein Fluch für Generationen und ein finanzielles Massengrab für Steuergelder.
Die zusätzlich fällig werdenden Millionen Euro aus Regressforderungen verschiedener Firmen, die auch teilweise bereits angekündigt wurden, sind Ihnen ebenso anzulasten, wie die zukünftigen Milliardenkosten, die aufgewendet werden müssen, um die gesundheitlichen Schäden zu bekämpfen, die dieser Flughafen an hunderttausenden Menschen anrichten wird – wenn er denn irgendwann mal an den Start geht.

Sie sind weder ein „Meister der Bürger“, noch sind Sie in der Lage, das Land Berlin aus seinen Finanzproblemen zu führen. Und nun kommt auch noch das grandiose Unvermögen als Aufsichtsratvorsitzender des BER hinzu. Dies ist mehr, als einem so wichtigen politischen Amt zugemutet werden sollte.

Ich fordere Sie daher auf, sofort Ihren Rücktritt als Bürgermeister und Aufsichtsratvorsitzender des BER zu verkünden.
Der international schwere Schaden, den Sie Berlin zugefügt haben, nimmt Ihnen jedes Recht, das Amt des Berliner Bürgermeisters weiterhin auszuüben.
Ich als „Urberliner“ und überzeugter Bürger dieser Stadt schäme mich, von einem derart unfähigen Politiker in aller Welt vertreten zu werden.

Berlin ist nicht Arm aber sexy mit Ihnen an der Spitze, sondern arm dran – in jeder Beziehung.

Tun Sie der Stadt einen Gefallen- gehen Sie und zwar sofort. Positiv daran wäre, dass Sie dann mehr Zeit für das Eine haben, was Sie gut können: feiern.

Werner Gerhardt
Sprecher des Info-Büro Fluglärm e.V.

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