Sehr geehrter Herr Rzegotta,
haben Sie keinen Fernseher? Wenn man Ihre Pressemitteilung liest, könnte man auf diesen Gedanken kommen. Angesichts von wahrscheinlich über 100 Toten und dutzender durch Starkregen zerstörter Ortschaften erscheint Ihre Pressemeldung wie aus einer anderen Welt. Nach einer scheinbaren Zustimmung zu den EU Beschlüssen zum Klimaschutz fällt ihnen nichts weiter ein, als von Wettbewerbsverzerrung und Wettbewerbsnachteilen zu sprechen. Ihre rückwärtsgewandten Argumente bemänteln Sie mit Anglizismen wie „Carbon Leakage“ oder „Tankering“. Die angeblichen eigenen Klimavorschläge des BDL vertagen die längst fällige CO2 Reduzierung auf den Sankt Nimmerleins Tag. Vieles muss erst noch erforscht werden (künstliches Kerosin) und steht weder in ausreichender Menge noch zu konkurrenzfähigen Preisen sofort zur Verfügung.
Sie postulieren, Luftverkehr wäre ein Markt im Wettbewerb. Dieser Wettbewerb besteht aber darin, wer in welchem Umfang die Umwelt weiter verschmutzen darf. Wenn Airlines aus dem arabischen Raum dabei einen Vorteil haben, dann ist das noch lange kein Grund mit ihnen gleichziehen zu wollen. Luftverkehr ist die mit Abstand dreckigste Art des Reisens. Sie versuchen, Ihre profitablen Pfründe zu erhalten. Dazu benutzen Sie grün angestrichene Argumente. Vielflieger können sich ihren Egoismus mit sogenannten Kompensationsmaßnahmen erkaufen. Damit finanzieren Sie umweltfreundliche Kochherde in Afrika, was angesichts der auch bei uns Wirklichkeit gewordenen Klimakrise geradezu lächerlich ist.
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