Flughafen-Chef Mühlenfeld wird für Jörg Marks’ Ablösung hart kritisiert – auch vom Aufsichtsrat. Marks erhält 500.000 Euro Abfindung..
..Der plötzliche Rauswurf von BER-Technikchef Jörg Marks kommt die Flughafengesellschaft offenbar teuer zu stehen. Marks soll für seinen vorzeitigen Abgang eine Abfindung von zwei Jahresgehältern erhalten, dem Vernehmen nach geht es dabei um mehr als 500.000 Euro. Wie berichtet, hatte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Mittwoch den Aufsichtsrat über die Entlassung des Verantwortlichen für das BER-Projekt informiert. Mühlenfeld präsentierte zudem einen Nachfolger für den geschassten Technikchef. Mit sofortiger Wirkung werde der frühere Geschäftsführer der DB ProjektBau GmbH, Christoph Bretschneider, die Aufgabe übernehmen.
Marks werden offenbar die großen Probleme auf der BER-Baustelle in Schönefeld zur Last gelegt, die im Januar zu einer erneuten Verschiebung der Flughafen-Eröffnung geführt hatten. So war bekannt geworden, dass Hunderte Türen im BER-Terminal nicht richtig funktionieren und dass Zuleitungen für die Sprinkler teilweise nicht ausreichend dimensioniert sind. Türen und Sprinkler sind wichtige Elemente für das ohnehin pannengeplagte Brandschutzsystem im neuen Großflughafen. Berlins Regierender Bürgermeister und Flughafen-Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD) musste daraufhin bekannt geben, dass die Inbetriebnahme des BER bis Jahresende 2017 nicht mehr möglich ist. Inzwischen ist die Eröffnung für 2018 vorgesehen, wobei Müller auf einen Termin im Sommer hofft.
Aufsichtsrat kritisiert die Entscheidung heftig
Der Flughafen-Chef wird für seine Entscheidung im Aufsichtsrat heftig kritisiert. Auch Michael Müller ließ wenig Begeisterung für Mühlenfelds Entschluss erkennen. Der Aufsichtsrat werde eng überwachen, ob der Wechsel die Fertigstellung des Flughafens beschleunige, betonte er. Die Geschäftsführung müsse sich daran messen lassen, „dass der BER sicher und im Kostenrahmen 2018 eröffnet wird“, hatte der Aufsichtsratschef am Donnerstag verkündet. Beobachter spekulierten, ob nun auch Mühlenfelds Stuhl wackelt. Dies würde aber für weitere Verzögerungen und Kosten sorgen.
Mühlenfeld verteidigte am Freitag seine Entscheidung. „Ich schätze Marks menschlich und fachlich sehr. Dennoch ist jetzt die richtige Zeit für einen Wechsel“, schrieb er in seinem monatlichen Politikbrief. Darin kritisierte er allerdings auch, das neue Problem mit der Sprinkleranlage sei „ärgerlich und hätte früher identifiziert werden müssen“. Mühlenfels erklärte ferner, es habe „leider“ keine andere Möglichkeit gegeben, als den Termin für die BER-Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 abzusagen. „Das war konsequent und folgerichtig nach dem aktuellen Sachstand, den der Baubereich uns mitgeteilt hat.“
Jörg Marks kam erst im August 2014 von Siemens als Nachfolger Jochen Großmanns auf die Baustelle, der nach einer Korruptionsaffäre entlassen worden war. Zuvor waren Horst Amann und Manfred Körtgen als Technikchefs gescheitert.
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article209728745/Entlassener-Technikleiter-Marks-soll-hohe-Abfindung-erhalten.html ________________________Teure „Abflüge“ am BER
Über drei Millionen nur für Prämien..
..Berlin – Für den Abflug ihrer Spitzenleute hat die Flughafengesellschaft in den letzten sechs Jahren „Flugprämien“ von mehr als drei Millionen Euro gezahlt.
So flog Ex-Flughafen-Boss Rainer Schwarz (60) nach der Verschiebung 2012. Das Berliner Landgericht sprach ihm eine Fortzahlung seines Gehaltes von insgesamt 1,2 Mio. Euro zu.
Pannen-Flughafen BER
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Nach einem monatelangen Machtkampf mit Hartmut Mehdorn (74, keine Abfindung) musste Technik-Chef Horst Amann (63) 2013 gehen. Er wurde zuerst zu einer Flughafen-Tochtergesellschaft abgeschoben, erhielt dann eine Abfindung von 1,2 Mio. Euro.
Der drittteuerste Abflug ist jetzt der von Technik-Chef Jörg Marks. Laut Arbeitsvertrag stehen ihm bei einer Kündigung zwei Jahresgehälter (ca. 500 000 Euro) zu.
Quelle: http://www.bild.de/regional/berlin/flughafen-berlin-brandenburg-international/ueber-drei-millionen-50592852.bild.html