Machtgerangel am Flughafen „BER“

Wer ist hier der Chef? Sollte es nicht darum gehen endlich einen raumverträglichen Flughafen zu bauen?

„BILD
BER-STREIT ESKALIERT
Mehdorn – Flughafenchef außer Kontrolle!
BER-Chef Hartmut Mehdorn. Was geht wohl in seinem Kopf vor?
04.06.2013 – 20:35 Uhr
Von JAN C. WEHMEYER
Berlin – Die spektakuläre BER-Personalie Hartmut Mehdorn (70) gerät außer Kontrolle. Nach BILD-Informationen wird dem Flughafen-Chef jetzt vorgeworfen, seine Kompetenzen zu überschreiten und den Aufsichtsrat übergangen zu haben. In einem Fall habe er sogar seinen Arbeitsvertrag verletzt.
In einer mehrstündigen Sitzung am Montagabend beriet der BER-Präsidialausschuss über die Causa Mehdorn. Lange sprachen Platzeck, Wowereit und Co. mit dem umstrittenen Manager in der Potsdamer Staatskanzlei, ermahnten ihn scharf.
Besonders Mehdorns persönlicher Krieg gegen Technikchef Horst Amann (60) erzürnt die Flughafen-Eigentümer Berlin, Brandenburg und Bund – sowie die Arbeitnehmervertretung.
Zwar pfiff Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (59, CSU) den ruppigen Geschäftsführer bereits zurück – doch fast zeitgleich sorgte Mehdorn für den nächsten Eklat.
DER BER-BOSS FEUERTE QUASI DEN TECHNIKCHEF!
Intern kündigte Mehdorn an, dass Amann rausfliegt! Der Haken: Er kann das gar nicht entscheiden – sondern nur der Aufsichtsrat. Schriftlich informierte Amann diesen über den Vorfall. Entsetzen!
Ein Brandenburger Vertreter zu BILD: „Mehdorn ist ein Top-Mann, der 750 000 Euro pro Jahr kassiert. Aber er verhält sich wie ein bockiges Kind.“
Aus der Krisensitzung sickerte zudem durch, dass Mehdorn sogar seinen Ausstieg angedroht habe, falls Amann bleibt. Dies lässt die Flughafen-Eigentümer aber bislang kalt.
Und noch fiele die Bilanz des Flughafen-Chefs nach 89 Tagen mager aus. „Bis auf Schreibtische in die Baustelle zu stellen, alte Flughafen-Versager zu reaktiven und neues Briefpapier zu drucken, habe er persönlich nicht viel erreicht“, hieß es gestern aus verärgerten Gesellschafter-Kreisen.
MEHDORN BOT AIR BERLIN MILLIONEN AN!
Für Panik sorgte zudem ein Schreiben von Mehdorn an Air Berlin. Darin bot der Geschäftsführer der Airline einen zweistelligen Millionenbetrag in Form von Gebührenerlass und Werbeflächen an – als Schadensersatz für das BER-Chaos.
Pikant: Damit verstieß Mehdorn gegen eine explizite Abmachung, die ihm Verhandlungen mit Air Berlin untersagt, da er bis Januar noch selbst Chef der klammen Fluggesellschaft war. Damals forderte er 20 Millionen Euro vom Flughafen als Wiedergutmachung. Er bekam aber keinen Cent.
Als Aufsichtsratschef Matthias Platzeck (59, SPD) vom Mehdorn-Brief erfuhr, zog er die Notbremse, hieß es, und ließ das Angebot an Air Berlin zurückziehen.“

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2 Antworten auf Machtgerangel am Flughafen „BER“

  1. A. Fröhlich sagt:

    Blankenfelde-Mahlow, 6. Juni 2013

    Mehdorn droht mit dritter Start- und Landebahn am Flughafen BER

    Zu den Äußerungen des Geschäftsführers der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH in der gestrigen Sitzung des Bauausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses äußerte sich Ortwin Baier, Bürgermeister von Blankenfelde-Mahlow, wie folgt:

    „Herr Mehdorn spricht unverblümt aus, was die Gesellschafter des Flughafens mittelfristig zu tun beabsichtigen. Berlin und der Bund sind bereits heute für den Bau einer südlich der derzeitigen Südbahn des BER gelegenen dritten SUL. Brandenburg ist derzeit noch an einen ablehnenden Beschluss des Landtags gebunden, von dem man nicht weiß, ob er langfristig Gültigkeit behält.

    Geht der BER am falschen Standort in Schönefeld ans Netz und kommt
    es nicht zur Neuplanung eines geeigneten, entwicklungsfähigen Flughafenstandorts außerhalb des dicht besiedelten Berliner Siedlungsgürtels, dann steht uns mit dem Anstieg der Flugbewegungszahl am BER zwangsläufig der nächste Großkonflikt um die dritte SUL bevor.

    Die Lärm- und Luftschadstoffbelastung im Umkreis von 40 Kilometern um den Flughafen stiege durch den Betrieb einer dritten SUL weiter an.
    Eine nochmals drastisch erhöhte Zahl von Atemwegs-, Herz-Kreislauf-
    und Krebserkrankungen wäre die logische Folge.

    Ich appelliere deshalb an die Gesellschafter, endlich politische Vernunft
    anzunehmen, vom falschen BER-Standort in Schönefeld abzurücken
    und sofort mit der Entwicklung eines geeigneten, entwicklungs- und ausbaufähigen Flughafenstandorts zu beginnen.“

    Im Auftrag
    Alexander Fröhlich
    Persönlicher Referent des Bürgermeisters von Blankenfelde-Mahlow

  2. Mike sagt:

    Genauso wie der Lärmschutz gelogen war und betrogen wurde, wird das hier bei der 3. Startbahn sein.
    365 Tage werden 19 Stunden am Tag Bürger mit Kerosion vergiftet und mit Flugzeugen verlärmt, Folter ohne Gnade. Ich glaube kaum, daß den Kindern hier 5 Stunden Nachtruhe reichen nur weil der Flughafen reich werden will. Aber es sind ja nur „blöde Ossis“, unsere wertvollen Politiker wohnen nicht hier!!!

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