BER: Aufforderung zum Aufstand gegen die Anstandslosen

P r e s s e m i t t e i l u n g

vom 02. März 2016

Zu der heute in vielen Medien weit verbreiteten Aussage des FBB-Technikchefs Jörg Marks „Wir brauchen jetzt einen Aufstand der Anständigen, die dieses Projekt fertig haben wollen.“ und „Dieser Flughafen ist alternativlos. Er muss jetzt wirklich kommen.“ nimmt die Bürgerinitiative Mahlower Schriftstellerviertel (BIMS e. V.) wie folgt Stellung:

Dass ein Flughafen-Verantwortlicher sich schon so kurz nach der Veröffentlichung des Berichts des brandenburgischen Landesrechnungshofes traut, die Unterstützung der „Anständigen“ für sich zu reklamieren, ist eher als dreist denn nur als verwegen zu bezeichnen. Nach Jahren der Misswirtschaft, des Versagens in Planung und Controlling zum exorbitanten Nachtteil des Steu­erzahlers, in denen auf der Skandal-Baustelle aber rein gar nichts rund und anständig gelaufen ist, verbietet sich dieser Appell an die einfachen, aber rechtschaffenen Steuern zahlenden Bürger eigentlich von selbst.

Die Flughafen-Anwohner haben zudem erfahren müssen, wie sich der Flughafen diesen Standort durch die Vorspiegelung von falschen Flugrouten erschlichen und sich außerdem, ähnlich wie der VW-Konzern, durch einen implementierten systematischen Software-Fehler von den hohen planfestgestellten Schallschutz-Standards finanziell zu drücken versucht hat. Schallschutz­berechtigte, denen in der ersten Runde der versuchten Umsetzung des Schallschutzes zwei Billig-Lüfter von wenig mehr als 500 EUR zugestanden wurden, erhalten nach drei gerichtlichen Auseinandersetzungen der Anwohner mit dem Flughafen jetzt zumindest eine Entschädigung von mitunter 35.000 bis 50.000 EUR. Und damit ist ihr Anspruch dennoch auf 30 Prozent des Verkehrswerts ihrer Häuser gedeckelt und vermindert, d. h. sie werden immer noch nicht voll nach den Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses geschützt.

Wer versucht hat, jede der nahen Anwohner-Familien um Schallschutz im Wert von mehreren Tausenden von EUR zu bringen, wer auch jetzt noch nicht damit aufhört, Wohnbereiche in den Häusern aufgrund von fadenscheinigen Vorwänden von der Schutzwürdigkeit auszugrenzen, dessen Verhalten werden die Nachbarn auf immer nur als höchst schäbig in Erinnerung behalten und zu dem lärmenden und schadstoffemittierenden Neu-Zugang in ihrer Nähe verständlicher­weise auf große Distanz gehen.

Entscheidungen für große Infrastrukturmaßnahmen sind politische Entscheidungen; im Falle des BER eine menschen- und umweltfeindliche Standort-Fehlentscheidung. In einer Demokratie können solche Entscheidungen auch wieder korrigiert werden, indem die Wähler diese „Fehl-Entscheider“, inzwischen sogar in der dritten Generation persistierend an der Macht, bei nächster Gelegenheit abwählen. Insofern ist dieser Flughafen auch nicht alternativlos. Das Argument der Alternativlosigkeit benutzen sowieso immer nur die, die sich gegen jedwede Kritik und Veränderung immunisieren wollen, weil sie sie fürchten.

Sigrid Zentgraf-Gerlach, 1. Vorsitzende von BIMS e. V. sagt ganz entschieden: „Die Anständigen müssen in dieser Republik den Aufstand zugunsten solcher Menschen proben , die Opfer von politischen Fehlentscheidungen geworden sind. Auf die Unterstützung der rechtschaffenen und redlichen kleinen Leute haben die Planungs-Versager, Geldverschwender, Trickser und Rosstäuscher vom BER dagegen absolut kein Recht.“

Sigrid Zentgraf-Gerlach
-Bürgerinitiative Mahlower Schriftstellerviertel (BIMS) e. V. –
 Tel.-Nr. für Rückfragen: 0331/55087905 oder 0175/8566372
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