Stapel mit Unterschriften wird Mittwoch übergeben 29.000 Stimme gegen dritte BER-Startbahn
Offiziell will niemand eine dritte Start- und Landebahn am zukünftigen Hauptstadtflughafen in Schönefeld (Dahme-Spreewald) bauen, aber die Gegner einer solchen Idee haben vorsorglich eine Volksinitiative gestartet – und scheinen erfolgreich zu sein. Fraglich bleibt aber, ob eine dritte Piste per Gesetz ausgeschlossen wird.
Potsdam. Die Volksinitiative gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn am BER ist offenbar erfolgreich: Die Initiatoren wollen den Stapel mit Unterschriften kommenden Mittwoch an Landtagspräsidentin Britta Stark übergeben. 29.000 Brandenburger haben demnach gegen die Erweiterung des Flughafens in Schönefeld (Dahme-Spreewald) unterschrieben, nötig gewesen wären 20.000. Damit muss sich das Parlament mit dem Anliegen der Flughafenanrainer befassen.
„Der nachweislich vollkommen ungeeignete, unwirtschaftliche Standort des BER in Schönefeld darf nicht ausgebaut werden“, sagte Initiativen-Sprecher Peter Kreilinger. Er und seine Mitstreiter fordern, dass der Bau einer dritten Piste per Gesetz ausgeschlossen wird. Ob sich hierfür im Landtag eine Mehrheit findet, ist aber fraglich: Alle Parteien sprechen sich zwar gegen eine weitere Startbahn aus, das rot-rote Regierungslager hielt es bislang aber für überflüssig, dies eigens in einem Gesetz festzuschreiben. Die Initiatoren fordern hingegen, dass der Baustopp in der gemeinsamen Landesplanung mit Berlin verankert wird.
Offiziell gibt es keine Planungen zum Bau einer dritten Piste am BER. Entsprechende Absichten wurden stets dementiert. Allerdings hatten die BER-Architekten um Meinhard von Gerkan vor einigen Jahren im Fernsehen selbst von einer derartigen Planung gesprochen. Zudem tauchten unlängst interne Flughafenpapiere auf, in denen von einem Bahnenbau gesprochen wurde. Der scheidende Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte die Pläne daraufhin als „uralt“ bezeichnet.
Von Torsten Gellner
Quelle: http://www.maz-online.de/Themen/Flughafen-BER/BER-Volksinitiative-gegen-3.-Startbahn