Der BER könnte schon bei der Eröffnung 2017 zu klein sein.
Noch drei Jahre sind es bis zur Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens. Aus Sicht der Lufthansa Zeit genug, sich grundlegend auf weiteres Wachstum vorzubereiten.
Die Lufthansa dringt beim Ausbau des künftigen Hauptstadtflughafens auch auf einen Tunnel unter dem Vorfeld. „Wir glauben, dass es sinnvoll ist, die Bauzeit zu nutzen, um einen Tunnel zu den Satelliten-Standorten zu bauen“, sagte der Bevollmächtigte der Airline, Thomas Kropp, der Deutschen Presse-Agentur. Die Verantwortlichen dürfen damit nicht warten, bis der Flughafen in Betrieb ist.
Die Planfeststellung des Flughafens erlaubt zwei Ergänzungsterminals („Satelliten“), die noch nicht gebaut sind. Die Betreibergesellschaft hat aus Kostengründen bisher auch darauf verzichtet, vorsorglich den Tunnel zu bauen.
FLUGHAFEN SCHON ZUM START ZU KLEIN
Inzwischen ist klar, dass der Flughafen schon beim Start zu klein sein wird. Er ist für 27 Millionen Passagiere im Jahr ausgelegt. An den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönfeld werden es schon in diesem Jahr rund 28 Millionen sein. Der 27-millionste Passagier wurde am Dienstag begrüßt.
Um kurzfristig mehr Platz für acht bis zehn Millionen Passagiere im neuen Flughafen zu schaffen, hat Mehdorn dem Aufsichtsrat am Freitag vorgeschlagen, zunächst einen Seitenflügel des Flughafens zu verlängern. Bis das geschafft ist, soll der alte Flughafen Schönefeld parallel zum Neubau im Betrieb bleiben.
BIS ZU 45 MILLIONEN PASSAGIERE MÖGLICH
„Die Zusatzkapazität kann nicht nur aus Provisorien bestehen“, sagte Kropp. Mit den Satelliten ließe sich nach Betreiberangaben die Kapazität des neuen Flughafens langfristig auf 45 Millionen Passagiere erhöhen. Zwischenzeitlich war auch eine Brücke vom Hauptterminal zu den Satelliten im Gespräch gewesen.
„Man kommt ohne den Tunnel nicht aus“, betonte Kropp. Wenn für dessen Bau erst im Betrieb das Vorfeld aufgerissen werde, sei mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. (dpa)