Müggelseefischer Thamm: „Flugzeuge machen Fische krank“ / Riesenzuspruch für Umweltmonitoring wegen BER

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

Heute, Donnerstag, 12.4.2012, übergibt die Friedrichshagener Bürgerinitiative gegen Fluglärm (FBI) den Einwohnerantrag „Umweltmonitoring jetzt“ mit 2850 Unterstützer-Stimmen an den Bezirk Treptow-Köpenick. Antrag und Unterschriften werden von Bezirksvorsteher Siegfried Stock um 16:00 Uhr im Rathaus Treptow entgegen genommen. Unterschriften gesammelt hatten alle von Fluglärm und -abgasen betroffenen Köpenicker Kieze in einer konzertierten Aktion, allein in Berlin-Müggelheim kamen so über 400 Unterschriften zu Stande (siehe Pressemitteilung). 

​Just gesten lief auf Inforadio eine Reportage über den Müggelseefischer Andreas Thamm. Es lohnt sich, diese siebenminütige Sendung anzuhören.

Inforadio: „Flugzeuge machen Fische krank“ (ca. 7 min)
Andreas Thamm ist der letzte Berufsfischer im Berliner Stadtbezirk Treptow-Köpenick. Sein Revier ist der Müggelsee, dort stellt er die Reusen und legt die Netze aus. Seit 38 Jahren ist Thamm als Fischer auf dem See. Er hat immer angepackt in seinem beruflichen Leben und so kam für ihn nach jedem Tief immer wieder ein Hoch. Doch nun blickt Fischer Thamm erstmals wirklich mit Sorge in die Zukunft. Denn „sein“ Müggelsee soll zum Überfluggebiet für den neuen Flughafen in Schönefeld werden. Thomas Rautenberg war mit dem Fischer unterwegs.
http://mediathek.rbb-online.de/inforadio/nahaufnahme?documentId=10100192
Freundliche Grüße
Katrin Arendt
Friedrichshagener Bürgerinitiative
Mitglied im Bündnis Südost und ABB

Pressemitteilung der FBI
Einwohnerantrag „Umweltmonitoring jetzt“ der FBI schafft  2850 Unterschriften  in nur einer Woche

Berlin, 11. April – Innerhalb von nur einer Woche unterstützen bereits 2.850 Bürgerinnen und Bürger aus Treptow-Köpenick den Einwohnerantrag „Umweltmonitoring jetzt“ der Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI). Damit konnte trotz der Osterfeiertage das Quorum von 1.000 gültigen Unterschriften im Bezirk  in Rekordzeit  übertroffen werden. Die Unterschriften werden am 12.4. im Rathaus Treptow überreicht.

​ Jetzt wird sich die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick mit der Anregung eines umfassenden Umweltmonitorings beschäftigen. Dessen Ziel besteht zum einen darin, die durch den Betrieb des BER Airports in die Köpenicker Gewässer eingetragenen Schadstoffe zu dokumentieren und damit die mögliche „Umweltzerstörung vor der Haustür“ nachzuweisen. Zum anderen sollen mögliche Veränderungen und Beeinträchtigungen des in der Müggelseeregion gewonnenen Berliner Trinkwassers rechtzeitig erkannt werden.

​ Mit dem Einwohnerantrag will die FBI, eine Projektgruppe im Bürgerverein Friedrichshagen e.V., dem Bezirk den Rücken stärken im Kampf gegen mögliche Auswirkungen des Flugbetriebs. Das Umweltmonitoring wird als Frühwarnsystem dazu beitragen, etwaige Umwelt- und Gesundheitsfolgekosten des BER für Treptow-Köpenick zu reduzieren.

​ Die sogenannte Müggelseeroute über die Seenlandschaft Südostberlins und angrenzende dichte Siedlungsgebiete wurde von der Deutschen Flugsicherung (DFS) erst am 4. Juli 2011 eingeführt.  Experten rätseln immer noch darüber, was die DFS dazu  bewogen haben mag, eine derart problematische Route ohne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und ohne eingehende Beachtung europäischen Umweltrechts vorzuschlagen. Denn: Die Müggelseeregion ist streng geschütztes europäisches Fauna-Flora-Habitat (FFH) und Vogelschutzgebiet, Planungsverfahren wie die des BER Airports und seiner Auswirkungen erfordern zwingend eine UVP, eine FFH-Verträglichkeitsprüfung  sowie eine Verträglichkeitsprüfung gemäß wasserrechtlicher Vorgaben nach deutschem Recht.

Gemeinsam mit dem ebenfalls vom Flugverkehr des BER unerwartet beeinträchtigten Wannsee besitzt der Müggelsee für Erholungsbedürfnis und Freizeitverhalten der Berliner eine herausgehobene Rolle. Durch den BER wird nun die über Jahrhunderte Berliner Stadtgeschichte etablierte Erholungsfunktion der Gewässer nur noch eingeschränkt möglich sein.  Auch Artenschutzprogramme wie das europäische Aal-Management wurden unter gänzlich anderen Voraussetzungen in den Gewässern gestartet.

Die Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI) wird weiter für die Schutzgüter Mensch und Umwelt eintreten. Sie hat mittlerweile 41 Montagsdemos veranstaltet und war Ausrichter der Müggelseemenschenkette – mit rund 24.000 Teilnehmern die bislang größte Bürger-Protestaktion vor Start des BER.

​​Zum Einwohnerantrag „Umweltmonitoring jetzt“ http://www.fbi-berlin.org/archives/3947

​​

Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI)
Projektgruppe des Bürgervereins Friedrichshagen e. V.
Bölschestraße 44
12587 Berlin
fbi.berlin@googlemail.com
www.fbi-berlin.org

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*