Michael Sorge, BI Stahnsdorf zur Anhörung der CDU (Saskia Ludwig) in Rangsdorf

Sehr geehrte Frau Dr. Ludwig,

einführend zum BER noch einmal ganz kurz, was er nach Planfeststellungsbeschluss ist: Ein mittelgroßer Verkehrsflughafen mit regionaler (nicht internationaler!!!) Funktion für die Region Berlin / Brandenburg für ca. 360.000 T Passagiere/a mit einem Umsteigeanteil von max. 5-10%. Alles andere entspricht nicht der rechtlichen Grundlage und wird auch nicht durch Lügen, Betrug, Menschenverachtung, kranken Hirngespinsten und schwachsinnigen Fantasien besser!

Der Flughafen ist so planfestgestellt, dass über uns keine Flüge stattfinden und es keinen Lärm und keine Abgase von oben geben wird. Das ist das Maß, mit dem der Betrieb des Flughafens gemessen werden muss. Die Nacht ist vom Gesetzgeber für die Zeit von 22:00- 6:00 Uhr definiert.

In diesem Sinn habe ich mich gefreut, dass Sie zur Anhörung nach Rangsdorf die BIs eineglagen hatten und dass Sie sich dieser geballten Fachkompetenz zu intensiv gestellt haben. Sie sind dort sicherlich mit Erkenntnissen aus dieser Anhörung gegangen, die einerseits nur ein Bruchteil des Wissens – und schon gar nicht die Darstellung von Zusammenhängen – ist; und andererseits viel zu viel auf einmal gewesen sein wird.

Das Ergebnis kann nur ein weiterer konstruktiver Dialog gerade mit diesen Fachleuten der BIs sein, denn dot ist das Wissen- mehr Wissen, als ich den Eigentümern, Betreibern, Wirtschaftsverbänden, Lobbyisten, Ministerien und Beamtenstuben zusammen zutraue; denen, die dieses unwirtschaftliche, menschenverachtende Lügenprojekt zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Sie sprachen davon, dass es keine Denkverbote geben darf. das hat Ihnen sofort – selbst in Ihrer eigenen Fraktion- sofort Schelte eingebracht. Kein Wunder, wenn man sich anschaut, wer sich sofort getroffen fühlte, als es drum ging, dass Sie zum Denken aufgefordert haben. Dies ist einigen doch gar nicht gegeben und andere dürfen es doch gar nicht; abgetaucht wie Hr. Kosanke, der „vorsichtshalber“ mal im Wirtschaftsausschuss die Abstimmung übers Nachtflugverbot aus der tagesordnung nehmen läßt- warum wohl und duch wen „angeregt“ (?!). Freies, eigenes Denken und eine Umkehr von Fehlern ist kein Eingeständnis der Unfähigkeit, sondern ein Betonkopf-Weiter-So ist das , was diesem Land wirtschaftlich zu dem gemacht hat, was es heute ist. Eine Katastrophe.

Die partei, der Sie angehören, hat den Anspruch der Wirtschaftskompetenz für sich. Nun dazu hier etwas, was Sie genau diese Leute fragen sollten, die jetzt so lauthals Sie niederreden wollen:

Berlin lebt seit der Machtübernahme der Nazis auf Kosten anderer. Die wirtschaftliche Unfähigkeit und das Mißverhältnis von Bruttosozialprodukt und Ausgaben ziehen durch diese Stadt wie ein roter Faden. Diese Stadt, ihre Politiker und sogenannten Wirtschaftsfachleute haben spätestens seit dieser Zeit überhaupt kein Recht dazu mehr mitzusprechen. Sie wurden zu Wirtschaftsmündeln mit Hang zum Schmarotzertum.( Das soll keine Schelte sein, die Ursachen für dieses wirtschaftliche Ungleichgewicht haben geschichtliche Gründe, aber es muss gestattet sein, darauf hinzuweisen, um die wirtschaftliche Misere und teilweise Unfähigkeit auch historisch erklären, erkennen und nur so auch verändern zu können) .  Nahtlos setzt sich die Kette von Verfehlungen dieser Art vom Steglitzer Kreisel über die BerlinHyp, über Berlinzuschüsse und Wirtschaftshilfen der DDR-Bauarbeiter beim Aufbau des Sozialismus in Ost und West durch diese Stadt. Der Schuldenberg, die maroden Wasserbetriebe, die S-Bahn und, und, und. Immer wird dann nach anderen geschriehen, werden Lasten und Leistungen von Brandenburgern abverlangt und diese gelegentlich diffamiert, wenn sie nicht so wollen.- Halt eben auch, wenn der Weg zum Flughafen „zumutbar“ sein muss…. Es spielt auch keine Rolle, ob die regierende Partei von den Herren Wowereit oder Diepgen und Landowsky gestellt wurde. Nicht einmal funktionierende Nachnutzungskonzepte hat man für Tempelhof und Tegel- Gedankenspiele , dass evtl. die TU Berlin einen Teil nutzen könnte; nicht einmal die Messe Berlin hat ein Interesse daran, weil dies alles bei diesen „Wirtschaftsexperten“ viel zu lange dauert und ihnen auch diese Kompetenz einfach abgesprochen wird. Trauen Sie dieser „wirtschaftlichen Kompetenz“, wenn Sie über Schönefeld nachdenken?

Brandenburgs wirtschaftliche „Fähigkeiten“ lassen sich (gleichwohl welche Parteien in welcher wechselnden Rolle alles beteiligt waren) an so hervorragenden Beispielen ermessen, wie Cargolifter, Lausitzring, Hafen Schwedt (der nicht von der Papierfabrik LEIPA befahren werden kann, weil die Schiffe nicht vollbeladen bis zur Ostsee kommen) und Hafen Wittenberge, den Platzeck jetzt eröffnet hat. Wöchenentlich 4 Schiffe(!!!)- welch „gigantischer“ Wirtschaftsschub für die eingesetzen Millionen (verzeihen Sie bitte diese Häme, aber so manches übersteigt dann doch die Fassung). Trauen Sie dem kompetenten Urteil aller dieser Wirtschaftspolitiker, Handels- und Industriekammern immer noch????? Fragen Sie bitte in Zukunft weiter die Leute mit Kompetenz , es sit genau der richtige Schritt für eine funktionierende Wirtschaft, für die Ihre Partei angetreten ist. Sie wurden abgewählt, weil eben genau diese Wirtschaftspolitik so nicht richtig ist und war (nur rein wirtschaftspolitisch und ökonomisch gesprochen- abgesehen von allem, was an sozialem und menschlichen hier gar nicht angesprochen werden soll und kann).

Höhepunkt der wirtschaftlichen Verfehlungen ist u.a. die Gewerbegebiets- und (damit verbunden) Kläranlagenstrategie in Brandenburg gewesen. Wir als „Altanschließer“ sollen nun diese verfehlte Wirtschaftspolitik zum zweiten mal bezahlen- so etwas gibt es in den neuen Bundesländern nur in Brandenburg. – Wollen Sie immer noch diesen alten Seilschaften in Sachen BER mehr Gehör schenken als den Fachleuten in und aus den BIs?

Was soll nun eine neue Kampagne für 500.000€ Steuergeldern zur „Akzeptanzgewinnung für den BER“ (wie der sog. Wirtschaftsminister Christophers verlauten läßt). Ja , aus Steuergeldern, die uns erklären sollen, dass der BER schön ist. Dazu brauchen wir unsere Steuergelder nicht- und Steuergelder sind es, weil die Betreibergesellschaft eine GmbH ist, deren Eigentümer die Länder Berlin , Brandenburg und der Bund sind- da werden also die nächsten Gelder in den Märkischen Sand gesetzt, um uns zu sagen, dass es ein ganz toller stadtnaher und moderner Airport ist. Auch das ist wirtschaftspolitischer Unsinn!!!!! :

– Einen stadtnahen Airport haben wir auch in Tegel- dazu brauchen wir keinen neuen.

– Ein moderner Airport gestattet ein tag- und nachtfliegen ohne Einschränkungen mit flexiblem Bedarf- genau das kann Schönefeld (neu) nicht und wurde ihm deshalb auch nicht genehmigt und auch nie beantragt (die Flughafenlüge)

– Eine moderne Metropole hat immer zwei oder mehere Flughäfen (einen mehr für Inlandflüge, Sonderbedarf und ein Drehkreuz). das hat man durch die „Wirtschaftsexperten“ Klaus- Rüdiger L., Eberhard D., Manfred S. und Matthias W. aber damals „verpeilt“ – mit den katastrophalen Folgen.

Kehren Sie endlich um in dieser Wirtschaftsstraegie, die keine erfolgreiche war und ist. Erklären Sie bitte Ihrer Fraktion, warum das Denken so wichtig ist und lassen Sie sich nicht dabei beirren. Hinterfragen Sie bei Anfeindungen, was der Sinn dieser ist und ob es einen wirklichen wirtschaftlichen Nutzen bei allen Abwägungen gibt, der auch die Ausgaben (wie Gesundheitserhaltung etc) gegenrechnet. Gehen Sie davon aus, dass dieser Flughafen nie wirtschaftlich an diesem standort bertrieben werden kann und fragen Sie sich bitte, warum Lufthansa nun zum viereten Mal „nein“ zu Schönefeld gesagt hat: Hinterfragen Sie bitte die wirtschaftliche „Kompetenz“ von AirBerlin und dann reden Sie mit den Fachleuten der BIs weiter!!!!! Fragen Sie, warum es keine privaten Investoren und Betreiber für diesen Airport an diesem Standort gibt, fragen Sie, ob das an der mangelnden Wirtschaftlichkeit liegen könnte? Fragen Sie alle Kritiker an Ihrer Person (auch insbesondere die aus der eigenen Fraktion) wieso Nachtflug ausgerechnet in Schönefeld wirtschaftspolitisch sinnvoll ist- er bringt sogar in FFM, Mchen und London Verluste!!!; Fragen Sie, warum die Joblügen von 18.000 Arbeitsplätzen für den Nachtflug von 22 Uhr-0 Uhr und 5-6 Uhr schon auf 2.000 korrigiert worden sind- nach Aufdecken und Vorrechnen durch die BIs und nicht durch die Wirtschaftsverbände. Fragen Sie nach, warum der Flughafen jetzt schon umgeschludet ist, vor seiner Eröffnung (s. Jahresgeschäftsberichte und Buch von F. Welkop „BBI- ein neuer Berliner Bankenskandal?“

Keine Denkverbote sind das eine- der Wille aus diesen Schablonen auszubrechen und denken zu wollen das andere.

Ich spreche inzwischen auch all denen , die abgetaucht sind (freiwillig oder der „Notwendigkeit gehorchend“) das Recht ab gegenzureden. Wir brauchen keine Politiker als Katastrophentouristen, die sich von Zeit zu Zeit auf BI Veranstaltungen sehen lassen und dann „abtauchen“, die beseelt sind vom BER und ihn schon jetzt als Dukatenesel sehen- wider bessere Wissen oder aus Bildungsresistenz.

Danke, dass Sie mir zugehört haben.- Und ganz persönlich: Herr Kreiliger hat Ihnen sicherlich durch den Vororttermin mit Frau Reiche in Caputh etwas mehr die Augen und Ohren geöffnet, was Sie und Ihre Familie in Zukunft ein Leben lang erwarten wird. Gehen Sie bitte davon aus, dass das nur der Anfang ist. Es wird noch viel schlimmer kommen. Sie, ich, wir alle werden nicht mehr schlafen können. Als kleinen Beleg nur ein einziger Anflug in der Anlage. dabei sollten Sie die Höhe, die Uhrzeit und die Flugbahn sich einmal genau anschauen. Es stimmt eben nicht, dass die Maschinen (jetzt schon!) die letzen 18 km von ca. Ludwigsfelde aus dann mit einer Höhe von 914 m gerade nach Schönefeld einfliegen; Nein, sie fliegen diese 914 m auch schon in Werder (nicht die 1.200m, wie sie jetzt im Gespräch sind; über der Region Teltow waren es dann nur noch 700m) und sie bedienen sich des Landeleitstrahles eben auch erst auch den letzten ca. 6 km. Wir werden uns alle noch wundern und wirklich nicht schlafen können. Planen Sie bitte schon mal den Umzug für etwa 500.000 Betroffene mit in die wirtschaftlichen Erwägungen ein. Das geht nicht aus der Portokasse und es wird auch nicht wirtschaftsförderlich sein; genausowenig, wie die Gewerbesteuervernichtung, die Schönefelds Bürgermeister Haase berteibt, indem er damit wirbt, dass der Hebesatz für die Gewerbesteuer bei nur 200% liegt.- Ein gigantisches Geldvernichtungsmodell…..

Nochmals: Ich habe versucht „nur“ wirtschaftliche Probleme anzusprechen, um Ihnen zu zeigen, dass es auch hier in Ihrer Partei zu neuen Denkweisen kommen muss- alles andere habe ich versucht auszuklammern.

Hinzukommend bieten inzwischen die BIs freiwillig und kostenlos Problemlösungen an, die die Lobbyisten, Kammern, Wirtschaftsexperten, Politiker und Beamten immer wieder kleinreden, nicht verstehen, nicht interessieren- es nutzt aber nichts den Dreck immer wieder unter die Tür zu kehren, bis sie nicht mehr aufgeht. Handeln Sie bitte weiter und lassen Sie sich von übergreifenden Denken nicht abhalten.

Unserer und unserer Kinder Zukunft wegen. Nur mit Wirtschaftspolitik, die den Namen auch verdient, wird es Einnahmen geben, die dann auch ein starkes Brandenburg für alles andere wie Bildung, Soziales, Kultur … einsetzen kann. Diesen BER auf der jetzigen Basis werden selbst die Perleberger, Schwedter, Forster oder Wiesenburger noch als Klotz am Bein der Unwirtschaftlichkeit zu spüren bekommen, wie wir jetzt die überdimensionierten Kläranlagen im beleuchteten Brennesselwald der Gewerbegebiete.

Michael Sorge

Stahnsdorf

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