Luftraum wird neu strukturiert und der Lärm dadurch noch breiter verteilt
MAHLOW – Die Deutsche Flugsicherung (DFS) empfiehlt für den Großflughafen BBI in Schönefeld in verkehrsreichen Stoßzeiten ein Anflugverfahren, bei dem die Jets weite Strecken in relativ geringer Höhe zurücklegen. Das hat zur Folge, dass noch mehr Fluglärm entsteht als unbedingt notwendig. mehr…
Quelle MAZ v.26.08.2011: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12159619/62249/
Kommentar des Info-Büro Fluglärm e.V. dazu:
Moin an Alle,
„Transitions“ heißt das Zauberwort mit dem die DFS neuen Staub aufwirbelt.
Was ist gemeint?
Transitions werden für den Ablauf in (luft)verkehrsreichen Zeiten an Flughäfen zur Zeit immer mehr erprobt oder bereits durchgeführt. ( München und Frankfurt ) Die Flieger werden dabei auf einen feste Höhe geholt und zwar weit vor dem eigentlichen Landeanflug. Diese Höhe ist innerhalb der Transition fest – beispielsweise 4000 Fuß ( etwa 1200 m ).
Genau diese Höhe soll auch für den BER gelten. Transitions sind -platt gesagt – Luftstraßen die über bestimmte sogenannte „Waypoints“ abgeflogen werden müssen und in den meisten Fällen entgegengesetzt zur eigentlichen Landerichtung beginnen. Die Piloten müssen auf das Signal der Lotsen zum Eindrehen in den direkten Landeanflug warten.
Transitiions werden immer radargeführt ( ILS = instrument landing system) ausgeführt. Der Charme für die DFS liegt darin, dass durch die gemeinsame Höhe der Flugzeuge auf den Transitions der Fluglotse weniger Arbeit hat, ja sogar Personal eingespart werden kann. Durch den Verzicht auf den wesentlich leiseren Sinkflug aus 3000 Metern wie bisher, muss der Fluglotse nur noch eine Höhe überwachen und die Abstände der Flieger zueinander kontrollieren. Er kontrolliert gewissermassen eine Perlenschnur.
Das fatale an den Verfahren ist freilich, dass durch die geringe Höhe von 1200 Metern und den langen „Tiefflug“ innerhalb der Transitions die Verlärmung enorm gesteigert wird. In Frankfurt beginnen die Flieger zum Teil etwa 100 KM vor dem Aufsetzpunkt mit dieser in geringer Höhe flächendeckenden Verlärmung. In Schönefeld werden es ca. 70 KM sein. Man darf sicher sein , dass dadurch wiederum Orte in geringer Höhe überflogen werden, die bisher nur Kondenzstreifen am Himmel wahrgenommen haben.
Das interessiert natürlich bei der DFS niemanden – die Transitions werden schlicht mit der Sicherheit begründet. Die wahren Gründe, nämlich die Einsparung von Personal wir selbstverständlich nicht erwähnt. So kann man die kommende höhere Gehaltszahlung an die Lotsen schon im Vorfeld eindampfen. Hier wird Sicherheit vorgeschoben um in Wahrheit wirtschaftliche Interessen zu verschleiern.
ich bin ganz sicher, dass ist erst der Anfang.
sonnige Grüße
Werner Gerhardt
Info-Büro Fluglärm e.V.
Bahnhofstr. 48
12305 Berlin
info@gegen-fluglaerm.de
Sollten die Personalkosten der einzige Grund für diese Transitions sein, so finde ich diese geplante Maßnahme mehr als rücksichtlos, eigentlich geradezu Menschenverachtend. Es muss doch auch Studien darüber geben, welche Auswirkungen eine solche Lärmbelästigung haben kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Folgeschäden für Mensch und Natur im Verhältnis stehen zu den Personaleinsparungen.
Es existieren leider keine Schutzrichtlinien für das Schutzgut Mensch, insofern ist es unseren Politikern (Volksvertretern!!!) sowieso egal was mit uns passiert. Herr Platzeck sagte gestern, wir werden den BER-Flughafen riechen, sehen, fühlen und schmecken-angesichts der vorliegenden Erkenntnisse eine höchst menschenverachtende Aussage/Drohung. Er, als Wurmfortsatz von Wowereit anzusehen und Wowereit, als maximal Profitgieriger Ausichtsratsvorsitzender der Flughafenholding, gehören abgewählt!!!
Wie lange braucht man aus 1200 m Höhe bei Absturz?
Das wissen wir auch nicht. Aber die Aussage eines Mitstreiters aus Bohnsdorf, der bei der Anhörung in Rangsdorf sprach, erinnert daran. Er selbst hat schon 3 Flugzeugabstürze Flughafen Schönefeld erlebt und meinte: „angesichts dessen was uns hier droht können wir uns bei Eröffnung BER gleich den Strick nehmen“.
Machtverlust hat schon so einige Politiker eine 180 Grad-Drehung machen lassen. Die bevorstehende Wahl in Berlin ist eine gute Chance, die
Betonköpfe zu bewegen!
Die wesentliche Frage ist für mich im Moment , auf welchem Wege evtl. Lärmkatastrophen für betroffene Menschen noch beeinflussbar sind. In meinem Fall geht es um die geplanten Radarführungsstrecken, aber das ist ja auch eine grundsätzliche Frage.
Fr. Künast spricht in einem Video zur tollen Müggelseeaktion vom 28.08.2011, das auf der Bündnis-Südost-Seite zu sehen ist (an dieser Stelle mal recht herzlichen Dank für die tolle Arbeit der Bündnis-Südostler !!) davon, dass das Umweltbundesamt zur Zeit die Instanz sei, über die ein Einfluss auf bestehende DFS-Pläne möglich sei.
Es habe die Aufgabe Alternativen zu den von der DFS vorgeschlagenen Routen zu prüfen. Meine Fragen dazu:
1) Durch wen/in welcher Form müssen die Alternativvorschläge ans Umweltbundesamt herangetragen werden? Kann das durch Privatpersonen erfolgen? Ist Gutachten nötig? (Habt Ihr evtl. einen Tipp zu einen möglichen Gutachter?)
2) Welche Frist ist für 1) zu wahren?
3) Ist das Einschalten eines Juristen erforderlich bzw. ratsam ( Gibt es evtl. einen Tipp?)
Ich hoffe auf eine Antwort und gebe die Vision einer Berlin umrundenden Menschenkette nicht auf.
Solidarische Grüße aus dem Norden
UBA hat nur empfehlenden Charakter und ja, BIs und Parteien haben Routen vorgeschlagen, ganz ohne Anwalt.
Wir sind Anwohner, direkt in der Einfllugschneise. Jetzt geht es noch, wenn der BBI kommt – schönen Dank. Überflughöhe hier in Mahlow ist 250 m millimetergenau über unserem Kopf. 2008 stellten wir unseren Antrag – passiert ist bis jetzt NICHTS in Sachen Schallschutz. Firmen sind nicht erreichbar, der Flughafen selbst schon gar nicht! In einem Jahr wird der Flughafen eröffnet. Nicht mal den Schallschutz gönnt der Flughafen einem. Das ist alles nur leeres Gerede.
Wir laden Herrn Prof. Dr. Schwarz dazu ein von unserem Kirschbaum auf unserem direktüberflogenen Grundstück eine Kirsche zu kosten… bitte Herr Prof. Dr. SCHWARZ vom Flughafen Schönefeld … kommen Sie, kosten sie die kerosinverseuchten Kirschen !
Herr Prof. Dr. Schwarz – meinen Sie das meinem 7jährigen Sohn 5 Stunden Nachtruhe reichen??? Sie müssen hier ja nicht wohnen. Ich habe seit 5 Jahren Asthma, bei meinem Sohn wurde es vor 3 Wochen diagnostiziert. Alles vom herabrieselnden Kerosin des menschenverachtenden BBI BER.
Unser Grundstück ist nichts mehr wert, wer will in die Einflugschneise eines Großflughafens ziehen? Sie Hr. Dr. Schwarz? Nein, aber sie beschließen, daß wir es müssen!!!
Die Realistik sieht so aus, daß wir die ersten waren die Schallschutz beantragt haben und immer noch nichts eingebaut ist. Hier kommen Sub-Sub-Sub-Unternehmer, die kein Deutsch sprechen, die wollen ihnen die Fenster einbauen. Bei mir kam eine poln. Agargenossenschaft!!! Für die Qualität soll der Hausbesitzer geradestehen. Wie? Ich bin kein Bauarbeiter. Sagen sie nein zu den Polen, sagt der Flughafen: Sie verstoßen gegen ihre Mitwirkungspflicht und bekommen gar nichts. Das ist doch Betrug!!!
Ganz davon abgesehen: Wer möchte mein Grundstück kaufen? Es liegt direkt in der Einflugschneise. Der Wertverlust ist 50 Proz. und mehr. Wer würde hier her ziehen???? Keiner. Ich habe mittlerweile Asthma wie mein Sohn. All durch das herunterrieselnde unverbrannte Kerosin. Den Flughafen ist es egal, er ist menschenverachtend.
Wollen sie hier wohnen wenn ihnen minütlich eine Boing 747 DIREKT millimentergenau über den Kopf fliegt, 250 m?? Draußen sitzen ist nicht mehr, man ist gefangen im eigenen Haus. Das hat die Politik entschieden, daß wir krank werden. Das ist Deutschland.
Familie Wegner, Mahlow.